Ein Leitfaden für Entscheidungen rund um ein gesundes Zuhause und die Reduzierung von Giftstoffen.
Gesund wohnen will vermutlich jeder – und doch leiden viele an ihrer engsten Umwelt. Wer Schadstoffe konsequent meidet, hat mehr vom Leben. Hier geht es darum wie man Schadstoffe im Haus konsequent vermeidet und gesünder wohnt.
Wie stark Häuser oder Wohnungen auf die Seele wirken, das merkt man langsam, oft unbewusst. Zu eng, dunkel, oft ohne Geborgenheit – das schleicht sich unbemerkt ins Gemüt, macht traurig oder aggressiv. Wie Schadstoffe wirken, die aus den Materialien kommen, merkt man schneller – am schlechten Allgemeinzustand, an Allergien oder Schlimmerem. Ärzte suchen oft lange, bis sie die wahre Ursache finden. Selbst Möbel und Textilien, Heizkörper und Kamin enthalten und verbreiten Schadstoffe. Mit der richtigen Ausstattung verringert man die Belastung.
In diesem Blog gehe ich auf einige Punkte ein, wie du aktiv Entscheidungen treffen kannst, um deine Wohnumgebung von Giftstoffen zu befreien und ein gesundes Zuhause zu schaffen.
Nr. 1: Wahl deiner Möbel
Zunächst einmal solltest du natürliche Materialien bevorzugen. Entscheide dich für Möbel aus Massivholz statt Pressspanplatten oder Spanplatten, da diese oft Formaldehyd und andere giftige Substanzen enthalten können. Holzmöbel aus nachhaltiger Forstwirtschaft, wie beispielsweise FSC-zertifiziertes Holz, sind eine gute Wahl.
Beachte auch auf die Oberflächenbehandlung der Möbel. Vermeide Möbelstücke mit Lacken oder Beizen, die flüchtige organische Verbindungen (VOCs) freisetzen können. Ökologische und umweltfreundliche Lacke oder natürliche Öle sind eine bessere Alternative. Frage beim Möbelhändler nach oder recherchiere selbst, um sicherzustellen, dass die verwendeten Lacke oder Öle frei von schädlichen Chemikalien sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Polsterung von Sofas, Stühlen und Matratzen. Entscheide dich für Polstermöbel, bei denen die Polsterung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Wolle oder Latex besteht, anstatt Schaumstoffpolsterungen, die oft mit Flammschutzmitteln behandelt werden. Wenn du auf der Suche nach einem neuen Sofa bist, wähle eines mit abnehmbaren Bezügen, die du regelmäßig waschen kannst, um Staub und Schadstoffe zu entfernen.
Beim Kauf von Matratzen ist es ratsam, nach solchen zu suchen, die mit natürlichen Materialien gepolstert sind und keine synthetischen Schäume oder chemische Behandlungen enthalten. Naturlatex oder organische Baumwolle sind gute Optionen für eine gesunde Schlafumgebung.
Achte auch auf die Herkunft der Möbelstücke. Produkte, die in der EU oder anderen Ländern mit strengen Umweltauflagen hergestellt werden, haben oft weniger schädliche Chemikalien und sind besser für deine Gesundheit. Wenn möglich, wähle Möbel, die aus umweltfreundlichen und nachhaltigen Materialien hergestellt werden und recycelbar sind.
Schließlich ist es wichtig, dein Zuhause gut zu lüften, um mögliche Schadstoffe auszuleiten. Öffne regelmäßig Fenster, um frische Luft hereinzulassen und verbrauchte Luft abzuführen. Dies hilft dabei, die Konzentration von Giftstoffen in der Raumluft zu reduzieren.
Nr. 2: Texilien, die du nutzt
Um Giftstoffe in deinem Zuhause zu vermeiden, ist es wichtig, bei der Auswahl von Textilien bestimmte Dinge zu beachten. Indem du aufmerksam bist und die richtigen Entscheidungen triffst, kannst du die Belastung durch schädliche Chemikalien verringern und für eine gesündere Umgebung sorgen.
Zunächst einmal solltest du natürliche Materialien bevorzugen. Synthetische Stoffe wie Polyester, Nylon oder Acryl können oft mit chemischen Zusätzen behandelt sein, die gesundheitsschädlich sein können. Wähle daher lieber Baumwolle, Leinen, Wolle oder Seide, da diese natürlichen Fasern in der Regel weniger chemische Rückstände enthalten.
Achte beim Kauf von Textilien auch auf Zertifizierungen und Labels, die auf schadstofffreie oder umweltfreundliche Materialien hinweisen. Zum Beispiel das Oeko-Tex Standard 100-Siegel, das sicherstellt, dass das Produkt auf schädliche Substanzen getestet wurde. Bio-Baumwolle ist ebenfalls eine gute Wahl, da sie ohne den Einsatz von Pestiziden oder chemischen Düngemitteln angebaut wird.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verarbeitung der Textilien. Entscheide dich für Produkte, die nicht mit Formaldehyd oder anderen giftigen Chemikalien behandelt wurden. Achte auf den Geruch des Stoffs - wenn er unangenehm chemisch riecht, solltest du davon Abstand nehmen.
Darüber hinaus solltest du bei der Auswahl von Teppichen, Vorhängen oder Möbelbezügen darauf achten, dass sie schwer entflammbar sind. Flammschutzmittel, die in vielen Produkten verwendet werden, können gefährliche Chemikalien enthalten. Suche nach Alternativen, die natürliche Flammschutzmittel verwenden oder von Natur aus schwer entflammbar sind.
Wasche neue Textilien vor dem ersten Gebrauch, um eventuelle chemische Rückstände zu entfernen. Verwende dabei umweltfreundliche Waschmittel, die keine zusätzlichen schädlichen Inhaltsstoffe enthalten. Einige Waschmittelhersteller bieten spezielle Produkte an, die für Allergiker geeignet sind oder auf umweltfreundliche Weise hergestellt werden.
Schließlich ist es ratsam, regelmäßig deine Textilien zu reinigen, um Schmutz, Staub und potenzielle Schadstoffe zu entfernen. Achte dabei auf die Herstellerangaben zur richtigen Pflege und Reinigung der jeweiligen Textilien.
Nr. 3: Die Art wie du heizt
Wenn du mit fossilen Brennstoffen heizt, wie beispielsweise mit Öl oder Gas, ist es wichtig, regelmäßige Wartungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Heizanlage effizient und sauber arbeitet. Eine schlecht gewartete Anlage kann schädliche Abgase produzieren, die die Luftqualität in deinem Zuhause beeinträchtigen können. Lasse deine Heizung daher regelmäßig von einem Fachmann überprüfen und reinigen.
Eine Alternative zu fossilen Brennstoffen ist die Nutzung erneuerbarer Energien zur Heizung, wie beispielsweise eine Wärmepumpe oder eine Solarthermieanlage. Diese Systeme nutzen natürliche Ressourcen und tragen dazu bei, den Ausstoß von schädlichen Emissionen zu reduzieren. Informiere dich über die verschiedenen Möglichkeiten und wähle die für dich passende Lösung aus, um umweltfreundlicher zu heizen.
Bei der Verwendung von Holz als Brennstoff für Öfen oder Kamine ist es wichtig, auf die Qualität des Brennholzes zu achten. Verwende trockenes Holz, das mindestens zwei Jahre gelagert wurde, um sicherzustellen, dass es effizient und mit möglichst geringen Emissionen verbrennt. Vermeide das Verbrennen von behandeltem oder gestrichenem Holz, da dies giftige Substanzen freisetzen kann. Achte auch darauf, dass dein Ofen oder Kamin ordnungsgemäß gewartet wird, um eine optimale Verbrennung zu gewährleisten.
Elektrische Heizgeräte können eine praktische Lösung sein, jedoch ist es wichtig, den Stromverbrauch im Auge zu behalten. Wähle energieeffiziente Modelle und nutze sie sparsam, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Schalte die Heizgeräte aus, wenn du den Raum verlässt, und reguliere die Temperatur bewusst, um Energie zu sparen.
Unabhängig von der Art der Heizung ist es auch hier wichtig, regelmäßig zu lüften, um frische Luft hereinzulassen und die Luftfeuchtigkeit auszugleichen. Dadurch werden mögliche Schadstoffe verdünnt und die Luftqualität verbessert.
Nr. 4: Reinigungsmittel, die du verwendest
Produkte, die gefährliche Chemikalien wie Bleichmittel, Ammoniak, Phosphate oder künstliche Duftstoffe enthalten. Stattdessen wähle Reinigungsmittel, die auf pflanzlichen oder natürlichen Inhaltsstoffen basieren. Achte auf Produkte mit Umweltzertifikaten wie dem EU Ecolabel oder dem Blauen Engel, die eine umweltfreundliche Zusammensetzung garantieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verpackung der Reinigungsmittel. Entscheide dich für Produkte in wiederverwendbaren oder recycelbaren Behältern, um den Abfall zu reduzieren. Vermeide Einwegverpackungen, insbesondere solche aus Plastik, die zu einer Umweltbelastung führen können.
Wenn du selbstgemachte Reinigungsmittel verwendest, achte darauf, dass du die richtigen Zutaten und Mischverhältnisse verwendest. Natürliche Inhaltsstoffe wie Essig, Zitronensäure, Natron oder Kernseife können effektive Reinigungsmittel sein. Informiere dich jedoch vorher über die richtige Anwendung und mische sie nicht willkürlich, da dies zu unerwünschten Reaktionen führen kann.
Beachte auch die Empfehlungen zur richtigen Anwendung der Reinigungsmittel. Verwende nur die notwendige Menge und überschreite nicht die angegebenen Dosierungen. Eine übermäßige Verwendung von Reinigungsmitteln kann zu einer erhöhten Exposition gegenüber schädlichen Substanzen führen.
Zusätzlich solltest du immer Handschuhe tragen, wenn du mit Reinigungsmitteln arbeitest, um deine Haut vor direktem Kontakt mit den Chemikalien zu schützen. Stelle sicher, dass der Raum gut belüftet ist, während du putzt, um Dämpfe zu reduzieren.
Bei speziellen Reinigungsaufgaben wie dem Entkalken oder dem Umgang mit Schimmel solltest du auf spezifische Produkte zurückgreifen, die für diese Zwecke entwickelt wurden. Informiere dich über umweltfreundliche Alternativen, um schädliche Auswirkungen zu minimieren.
Nr. 5: Lifestyle, den du wählst
Um Giftstoffe in deinem Zuhause zu meiden, gibt es verschiedene Lifestyle-Entscheidungen, auf die du achten kannst. Indem du bewusste Entscheidungen triffst, kannst du eine gesündere Umgebung schaffen und die Belastung durch schädliche Chemikalien reduzieren.
Erstens solltest du versuchen, auf unnötige Verwendung von Plastik zu verzichten. Plastik kann giftige Chemikalien wie Bisphenol A (BPA) und Phthalate enthalten, die sich negativ auf deine Gesundheit auswirken können. Wähle stattdessen wiederverwendbare Alternativen wie Glasbehälter oder Edelstahlflaschen für Lebensmittel- und Getränkeaufbewahrung.
Achte auch auf deine Ernährungsgewohnheiten, um Giftstoffe zu minimieren. Entscheide dich für frische, unverarbeitete Lebensmittel und versuche, Bio-Produkte zu kaufen. Biologisch angebaute Lebensmittel werden ohne den Einsatz von Pestiziden oder chemischen Düngemitteln hergestellt und enthalten weniger Rückstände von schädlichen Substanzen.
Eine weitere Möglichkeit, Giftstoffe zu meiden, besteht darin, nachhaltige und umweltfreundliche Produkte zu wählen. Achte beim Kauf von Kosmetik- und Pflegeprodukten auf natürliche Inhaltsstoffe und vermeide solche mit schädlichen Chemikalien wie Parabenen oder Sulfaten. Entscheide dich für Produkte, die tierversuchsfrei hergestellt wurden und umweltfreundliche Verpackungen verwenden.
Vermeide Rauchen: Rauchen ist nicht nur schädlich für deine Gesundheit, sondern führt auch zur Freisetzung von giftigen Chemikalien in die Luft. Wenn du rauchst, tue dies am besten im Freien, um die Belastung für dich und andere zu reduzieren. Besser noch, erwäge ernsthaft, mit dem Rauchen aufzuhören, um deine Gesundheit und die Luftqualität in deinem Zuhause zu verbessern.
Verwende luftreinigende Pflanzen: Bestimmte Zimmerpflanzen haben die Fähigkeit, die Luft zu reinigen, indem sie schädliche Chemikalien absorbieren und Sauerstoff produzieren. Füge deinem Zuhause Pflanzen wie Bogenhanf, Gummibaum, Drachenbaum oder Einblatt hinzu, um die Luftqualität zu verbessern. Sie verleihen nicht nur deinem Raum eine grüne Note, sondern tragen auch zur Schadstoffreduzierung bei.
Fazit
Als Konsument hast du die Macht, die Nachfrage nach giftstofffreien Produkten zu beeinflussen und somit die Art und Weise zu verändern, wie sie hergestellt werden. Indem du bewusste Kaufentscheidungen triffst, kannst du sofortige und große Auswirkungen auf dein Zuhause haben und die Belastung durch schädliche Giftstoffe reduzieren
. Indem du umweltfreundliche Reinigungsmittel verwendest, nachhaltige Möbel auswählst, auf giftfreie Textilien achtest, auf erneuerbare Heizmethoden umsteigst und schadstoffarme Haushaltsprodukte verwendest, kannst du eine gesündere Umgebung schaffen. Du beeinflusst nicht nur deine eigene Gesundheit, sondern auch die Gesundheit deiner Familie und die des Planeten.
Jede bewusste Entscheidung, die du triffst, zählt. Durch deine Wahl als Konsument kannst du dazu beitragen, dass giftstofffreie Alternativen gefördert werden und immer mehr Menschen Zugang zu einer gesünderen Lebensweise haben. Sei dir bewusst, dass deine Entscheidungen einen direkten Einfluss auf die Produktion, den Markt und letztendlich auf die Gesundheit deines Zuhauses haben können.
Indem du diese fünf Möglichkeiten anwendest, um Giftstoffe in deinem Zuhause zu vermeiden, zeigst du, dass du aktiv einen Beitrag leisten möchtest. Du schützt nicht nur dich selbst, sondern auch die Umwelt und kommende Generationen. Du hast die Macht, die Art und Weise zu verändern, wie wir leben und wie unsere Häuser gestaltet sind.
Sei ein bewusster Konsument und setze dich für ein giftstofffreies Zuhause ein. Nutze deine Macht, um positive Veränderungen herbeizuführen und eine gesunde und nachhaltige Umgebung zu schaffen. Gemeinsam können wir eine Zukunft schaffen, in der wir frei von schädlichen Giftstoffen leben.
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